Es waren zwei Stücke, die wir besuchen sollten. Beim ersten Stück handelte es sich um einen 60-minütgen Monolog, der von einer einzigen Schauspielerin vorgetragen wurde. Natürlich war das ganze auf Spanisch und ich habe so gut wie nichts verstanden. Das war zwar deshalb nicht sonderlich spannend, aber immerhin hatte es was mit Theater zu tun und war irgendwie interessant und nachvollziehbar. Beim zweiten Stück ging es aber dann richtig los.
Ich habe mit einigen anderen Leuten vor der Tür zum Saal darauf gewartet, dass der Einlass losgeht. Auf einmal sind dann zwei Schauspieler in der wartenden Menge aufgetaucht. Allerdings ist der eine auf dem Rücken des anderen geritten und beide hatten keinerlei Kleidung an. Ich dachte zunächst, der eine Mann hätte womöglich eine grauslige Krankheit an seinem besten Stück, aber dann habe ich festgestellt, dass es einfach nur mit blauer Farbe angemalt war. Die beiden sind dann in den Saal geritten und haben uns aufgefordert ihnen zu folgen. Ich war bereits zu diesem Zeitpunkt skeptisch. Das Stück ging dann zwar gesitteter, aber nicht weniger bescheurt los. 15 Minuten lang sind vier Schauspieler zu experimenteller Musik durch die Zuschauerreihen getanzt. Dann allerdings kam mein persönlicher Höhepunkt. Ein wiederum nackter Mann ist aufgetreten. Er hatte dieses Mal den Penis nicht angemalt, dafür den ganzen Rest des Körpers, und hat dann angefangen "I did it my way" zu singen. Das ganze hat er mit einem lockeren Tanzen untermalt, bei dem er so einiges wild durch die Gegend baumeln ließ. Ich dachte das wäre kaum noch zu überbieten. Dann allerdings wurde ein Video eingespielt: Zwei Männer mit jeweils fröhlich bemalten Geschlechtsteilen, die sich gegenseitig oral verlustieren. Dabei ging es wohl um den tollen Effekt, den die Farbe hat, wenn sie sich durch die Vereinigung mit dem Speichel überall verteilt. Spitzenmäßig!
Ich habe dann beschlossen, dass ich nun auch nicht sooo ein großer Freund des Theaters bin und bin gegangen.
Insgesamt hat der Chilene auf jeden Fall eine sehr innige Beziehung zu seinem kleinen Freund. Auch in unserem Hausflur stehen recht eindeutige Skulpturen. Oder hat jemand einen anderen Interpretationsansatz zu dem Bild?

Nein, habe keinen anderen Interpretationsansatz. Das ist eindeutig ein PENIS!
AntwortenLöschenUnd ich vermute, du hast in dem Zusammenhang Schwanztheater bewusst die Worte "mein persönlicher 'Höhepunkt'" gewählt?! :-D
Dazu aus der Spiegel-Ausgabe von letzter Woche (Thema, die eingeschlossenen Bergleute in Chile):
AntwortenLöschenEinem der Kumpel, der unten seinen Geburtstag feiern musste, übergaben die Männer eine große Geburtstagskarte. Vorn unterschrieben sie alle. Auf der Rückseite malten sie ihm einen großen
Penis.
Ich hatte kurz über "Highlight" statt "Höhepunkt" nachgedacht. Aber dann dachte ich mir Höhepunkt ist einfach ehrlicher :-P
AntwortenLöschenIn Chile hat der Penis auch in vulgären Alltagsausdrücken viel Bedeutung...
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