Es begab sich zu einer Zeit, als Jünglinge noch um die Gunst ihrer Angebeteten buhlen mussten und die Flüsse noch Wasser führten, dass ein junger Knabe sich der Liebe der schönsten Jungfrau des Dorfes versichern wollte.
Tag und Nacht wachte der Knabe vor dem Hause der Jungfrau. Am dritten Tage schließlich erhöhte sie den Jüngling. "Pflücke mir Karten für eine irische Stepptanzveranstaltung von den Ästen der höchsten Eiche draußen im finsteren Wald und du darfst dich zu mir legen", befahl sie. Der Jüngling tat wie im geheißen und ging allein in den finsteren Wald. Trotz Sturm und Regen kletterte auf den Baum und pflückte die Karten. Überglücklich kehrte er zum Hause der Jungfrau zurück und wollte sich sogleich zu ihr legen, doch sie sprach: "So warte. Sieh dieses Geschirr, es steht hier nunmehr seit einem halben Jahr und bevor es nicht abgewaschen ist, kann ich nicht ruhen!"
Sogleich nahm der Knabe die Wurzelbürste und schrubbte das Geschirr. Er brauchte zwei Tage und Nächte. Die Töpfe und Pfannen stapelten sich meterhoch vor dem schmächtigen Buben, dessen Haut mittlerweile in Fetzen von seinen Händen hing. Erschöpft aber glücklich suchte er nun das Lager der Jungfrau auf, um sich zu ihr zu legen, doch sie sprach: "Halte ein. Zuerst musst du mir meinen Rücken massieren, bis meine Muskeln nicht mehr schmerzen!" Sogleich fing der Junge an den Rücken des holden Mädchens zu massieren. Er knetete und wälzte die Haut, nahm all seine Kraft zusammen, doch schließlich stürzte er vor Erschöpfung vom Rücken der Jungfrau. "Sieh nur was für ein Schwächling du bist. Du bist nicht wie die Männer aus "How I met your mother" und "Californication". Du darfst dich nicht zu mir legen" Sie verpasste dem Knaben einen Stoß und trieb ihn aus dem Haus.
Verzweifelt flüchtete der Jüngling in den düsteren Wald und ward nie mehr gesehen. Nur manchmal, in besonders finsteren Nächten, hört man wie er schluchzend auf den Ästen der höchsten Eiche hin und her wiegt und ein irisches Lied summt.
20. Januar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)

Das ist ja die traurigste Geschichte ever. Dann kann man ja nur dem Schluchzen im Wald nachlaufen und dich in den Arm nehmen.
AntwortenLöschenDamit du dich erholen kannst, gibt es einen netten Blogeintrag und danach geht das Dissen weiter.